Positionslichter in ARF-Modellen nachrüsten

Am liebsten baue ich meine Flieger komplett selbst. Aber es darf auch gerne mal ein ARF Modell aus Balsa oder GFK sein, wenn mir eines besonders gut gefällt. In aller Regel bastel ich dann aber auch an den ARF Fliegern herum und versehe sie mit zusätzlichen Details wie Cockpits, aufgezeichneten Blechstößen und Nieten usw.

 

Bei Zivilfliegern sind Positionslichter für mich ein Muss. Wie bekommt man aber nun in den Randbogen einer fix und fertig bebügelten Balsa-Tragfläche nachträglich Leuchten einschließlich der erforderlichen Leitungen? Und zwar, ohne die Folie völlig zu ruinieren...

 

Ich gehe hierzu immer wie folgt vor:

 

Zunächst versuche ich, mir durch die vorhandenen Öffnungen in der Fläche ein Bild von deren Struktur zu machen. Sehr häufig weisen die Rippen bereits Löcher und Aussparungen zur Gewichtsreduktion auf, die man sich zu Nutze machen kann. Dabei entscheide ich mich für den günstigsten und möglichst kurzen Verlauf der erforderlichen Leitungen bis zur nächsten Öffnung in der Fläche.

 

Als erstes bohre ich vorsichtig an der gewünschten Position der Leuchte von außen in den Randbogen, zumeist mit einem 5 mm Bohrer. Dabei versuche ich per Augenmaß, möglichst exakt die Richtung innerhalb der Fläche für den späteren Leitungsverlauf vorzugeben und bohre so tief, wie es der verwendete Bohrer zulässt.

 

Für den zweiten Schritt bereite ich mir ein Hilfswerkzeug vor, indem ich an einem ausreichend langen Messing- oder Alurohr mit dem gleichen Durchmesser an einem Ende mehrere Säge-Zacken schleife, so dass es eine behelfsmäßige Bohrkrone ergibt. Das Hilfswerkzeug nutze ich anschließend als Bohrer in einem Akkuschrauber und bohre vorsichtig mit geringem Druck durch alle erforderlichen Rippen bis zum gewünschten Austrittspunkt. Dabei ist besondere Sorgfalt erforderlich, damit der Behelfsbohrer nicht schon vorher an einer unerwünschten Stelle die Folie durchstößt.

 

Sobald die Bohrung erfolgt ist, löst man das Röhrchen aus dem Akkuschrauber, ohne es aus der Bohrung zu ziehen. Nun kann man das erforderliche Kabel durch das Röhrchen schieben und anschließend das Röhrchen aus der Fläche ziehen. Dabei hält man das Kabel am anderen Ende fest, damit es in der Fläche verbleibt.

 

Damit ist der schwierigste Teil schon erledigt. Als Positionslichter eigenen sich gut sehr helle, großformatige SMD LEDs. Zum Beispiel habe ich für die hellen Blitzer eines Anti Collision Light (ACL) sehr gute Erfahrung mit CREE HighPower-LEDs vom Typ MX6AWT-A1-0000-000E51 gemacht (mit einem 4,7 Ohm Vorwiderstand an 5 V). Klebt man diese an die Stirnseite eines kurzen, in die Bohrung passenden Holzstiftes und führt die beiden Leitungen links und rechts daran entlang, so kann man die gesamte Einheit nun ganz einfach in der Bohrung einkleben. Bei kurzen Blitzeffekten kann man auch die Wärmeentwicklung der LED vernachlässigen, für den Dauerbetrieb eignet sich die LED so eingebaut nicht. Dafür ist sie hell genug, um auch bei Sonnenschein noch gut sichtbar zu sein.

 

Die folgenden Bilder zeigen Beispiele für ein solches ACL.

Das Modell der Cessna 421 ist auch ein gutes Beispiel für weitere Modifikationen. Das ARF Design bestand nur aus der weißen und blauen Folie und einem Bogen mit den größeren Schriftzügen als Aufkleber. Das sah ein wenig langweilig aus. Alle anderen Details auf den Fotos wurden deshalb nachträglich hinzugefügt - mit relativ geringem Aufwand:

  • alle dünnen schwarzen Linien und Nieten der Fensterrahmen (CD-Marker)
  • silberne Fensterrahmen (Lackstift, Vorsicht - der schmiert gerne)
  • schwarze Kanten an Nasenleisten von Fläche und Leitwerk (schwarze Folie)
  • Beleuchtung
  • Seil-Antenne an Rumpfunterseite (schwarze Gummischnur und Zahnstocher)

In der Gesamtwirkung sieht der Flieger meiner Meinung nach deutlich besser aus.